Moderation: Rikarde Riedesel
Deutsche Stimme: Otto Marburger
Im archaischen Süditalien der 1980er Jahre wächst Biagio ganz allein bei seinem Vater, dem Dorfmetzger, auf. Dieser ist nach dem Unfalltod seiner Frau nahezu verstummt. In einer Welt, die jeden, der anders ist, zwingt, die eigenen Gefühle herunterzukühlen, als wären sie Rinder- und Schweinehälften, versucht Biagio beharrlich, sich einen Platz zu erkämpfen. Atmosphärisch dicht schildert Fiorino das Leben eines jungen Mannes, der davon träumt, aus der deprimierenden Hässlichkeit und toxischen Männlichkeit seiner Umgebung auszubrechen.
Maurizio Fiorino wurde 1984 in Crotone geboren. Nach Kindheit und Jugend in Kalabrien zog er zunächst nach Bologna, um dort DAMS (Kunst‑, Musik‑, Theater- und Filmwissenschaften) zu studieren, dann nach New York, wo er das International Centre of Photography besuchte. Seine Bilder wurden von diversen amerikanischen Galerien ausgestellt. Heute arbeitet er sowohl in den USA als auch in Italien als Fotograf und Autor. „K.O.“ ist sein vierter Roman, der seit vergangenem Jahr beim nonsolo Verlag in deutscher Übersetzung vorliegt.